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Astronomie & Astrobiologie

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Warum es noch keinen Kontakt mit hochentwickelten, extrasolaren Zivilisationen gab

Bereits in der frühen Antike vermuteten griechische Philosophen, dass neben der ihren, auch andere bewohnte Welten existieren. Mit Hilfe von modernen, leistungsstarken Teleskopen und neuen, wissenschaftlichen Verfahren haben Astronomen in den letzten Jahren zahlreiche erdähnliche Exoplaneten entdeckt – viel mehr als ursprünglich erwartet wurden. Der Beweis, dass manche dieser Planeten Leben beheimaten, steht allerdings noch aus.

Bevor diese Fragen im zweiten Kapitel beantwortet werden, beschreibt das erste Kapitel, unter welchen Voraussetzungen Leben überhaupt entstehen kann.

Darüber hinaus stellt das ITAA auf dieser Website einen Kalkulator zur Verfügung, mit dem sich leicht nachvollziehbar berechnen lässt, wie viele erdähnliche Objekte in der Milchstraße grundsätzlich für primitives oder komplexes Leben geeignet sein könnten und wie viele von diesen auch bereits primitives Leben, komplexes Leben oder sogar hochentwickelte Zivilisationen hervorgebracht haben könnten.

1. Voraussetzungen für die Entstehung von Leben

Leben kann in 2 Kategorien unterteilt werden:

Für die Entstehung von Leben gilt grundsätzlich folgendes:

Einige Wissenschaftler gehen davon aus, dass überall Leben entsteht, sobald wenige grundlegende Bedingungen erfüllt sind. Falls sich diese Annahme als richtig erweist, könnte das bedeuten, dass auch auf dem Mars einst mindestens einfaches Leben existierte. Der Mars ist ein Gesteinsplanet wie die Erde, mit einem Orbit im äußeren Bereich einer habitablen Zone. Darüber hinaus bot er einst lebensfreundliche Bedingungen in Form von flüssigem Wasser und einer Atmosphäre. Die wichtigsten Voraussetzungen für die Entstehung von Leben waren somit erfüllt.

Einfaches Leben ist vielleicht auch auf Monden außerhalb einer habitablen Zone (siehe 1.3.1 Gesteinsplaneten mit Lage in habitabler Zone) möglich. Damit aber terrestrische Objekte, wie Gesteinsplaneten oder auch große Monde komplexes Leben hervorbringen können, müssen die folgenden 4 Grundvoraussetzungen erfüllt sein:

1.1. Lage in der galaktischen habitablen Zone [+/-]

1.2. Geeigneter Zentralstern [+/-]

1.3. Optimale Konfiguration des Sternsystems [+/-]

1.4. Lebensfreundliche Bedingungen [+/-]

2. Außerirdisches Leben mit höherer Intelligenz

Ehe man über die Existenz von außerirdischem Leben mit höherer Intelligenz spekuliert, sollte man sich vergegenwärtigen, wie höhere Intelligenz auf der Erde entstehen konnte. Entwickelt einmal entstandenes Leben auf jeden Fall irgendwann höhere Intelligenz oder wird höhere Intelligenz – wie beispielsweise der deutsche Biologe ERNST MAYR und MARK MÜNZ annehmen – von der natürlichen Selektion nicht bevorzugt? Für letztere Vermutung spricht die Tatsache, dass die Entwicklung von höherer Intelligenz auf der Erde erst vor wenigen Millionen Jahren beim Menschen begann und bis dahin, über einen Zeitraum von etwa 500 Millionen Jahren, keine andere Spezies mit höherer Intelligenz existierte.

2.1. Die Entwicklung von höherer Intelligenz [+/-]

2.2. Existenzwahrscheinlichkeit [+/-]

2.3. Potentielle Anzahl von extrasolaren Zivilisationen [+/-]

2.4. Warum es noch keinen Kontakt gab [+/-]

3. Fazit

Ohne Zweifel werden die wenigsten erdähnlichen Objekte in der Milchstraße die für Leben notwendigen Bedingungen erfüllen. Die Vielzahl der Sterne und erdähnlichen Planeten, allein in der Milchstraße sprechen jedoch dafür, dass sich Leben auch außerhalb der Erde entwickelt hat; auch komplexes Leben. Allerdings sollte man bei der Suche nach höherer Intelligenz bzw. nach Erklärungen für den bisher ausstehenden Kontakt und die bisher ausgebliebene Kolonisierung der Milchstraße zunächst die 3 folgenden Aspekte berücksichtigen:

  1. Möglicherweise ist die Erde derzeit einer der ersten Planeten der Leben hervorgebracht hat (siehe 2.4.2. Mögliche Erklärungen: Biophobe Phase). Die Hochphase des Lebens im Universum könnte somit noch bevorstehen.[12]
  2. Es ist relativ unwahrscheinlich, dass komplexes Leben höhere Intelligenz hervorbringt. Höhere Intelligenz wird von der natürlichen Selektion nicht bevorzugt. Die Entwicklung von höherer Intelligenz ist vermutlich eine Ausnahme, die nur unter exklusiven Bedingungen eintritt (siehe 2.1. Die Entwicklung von höherer Intelligenz).
  3. Zivilisationen könnten nur einen begrenzten Zeitraum überdauern (siehe 2.4.2. Mögliche Erklärungen: Zeitliche Distanz).

Diese Annahmen müssen nicht zwangsläufig bedeuten, dass es außerhalb der Erde noch kein Leben mit höherer Intelligenz gib oder jemals geben wird oder, dass es kein Leben mit höherer Intelligenz mehr gibt. Sie sind jedoch – alle zusammen oder jede für sich – vermutlich der Grund dafür, dass – gemessen an der Gesamtzahl der erdähnlichen Planeten – nur relativ wenige Zivilisationen existieren. Der bisher ausstehende Kontakt wäre damit noch nicht erklärt und hätte andere Ursachen. Nur unter außergewöhnlichen Umständen, wäre die Erde zurzeit der einzige Planet in der Milchstraße, der eine Zivilisation beheimatet; beispielsweise zu Beginn einer aufkeimenden lebensfreundlichen Phase oder wenn alle anderen ehemals existierenden Zivilistaionen nicht mehr bestehen. Da die Erde jedoch keine besondere Stellung im Universum einnimmt, sondern lediglich ein durchschnittlicher bzw. typischer Gesteinsplanet in der habitablen Zone eines geeigneten Sterns ist (Kopernikanisches Prinzip bzw. Prinzip der Mittelmäßigkeit), wird es zum jetzigen Zeitpunkt – wenn man einen entsprechend langen Existenzzeitraum von Zivilisationen voraussetzt – bereits ein paar Zivilisationen geben, die seit mehrere Millionen Jahre existieren.
Darüber hinaus wird angenommen, dass die gesamte Milchstraße von nur einer einzigen, zu interstellarer Raumfahrt fähigen Zivilisation, innerhalb von weniger als 100 Millionen Jahren kolonisiert werden könnte – zumal, wenn berücksichtigt wird, dass sich alle Zivilisationen in der galaktischen habitablen Zone (GHZ) der Milchstraße befinden (siehe 1.1. Lokation in der galaktischen habitablen Zone). Nur dieser relativ kleine Bereich ist auch für die Kolonisierung relevant. Die durchschnittliche Entfernung zwischen 2 benachbarten Zivilisationen wäre dadurch – mit astronomischem Maß betrachtet – nicht allzu groß. Sie wird, je nach Anzahl der vorhandenen Zivilisationen, zwischen etwa 930 Lichtjahren (bei 1.000 Zivilisationen) und 4.300 Lichtjahren (bei 10 Zivilisationen) betragen (zum Vergleich: Der Durchmesser der Milchstraße beträgt etwa 120.000 Lichtjahre).
Davon ausgehend hätte man also bereits auf entsprechende Hinweise für die Existenz von Zivilisationen stoßen können.

Wenn also die 3 oben aufgeführten Restriktionen nicht bereits dazu führen, dass in der Milchstraße keine weiteren Zivilisationen existieren, kann der bisher ausstehende Kontakt nur die folgenden Ursachen haben:

Vieles spricht für ein Szenario basierend auf diesen Vermutungen. Sollte die (Teil)Theorie der biophoben Phase zutreffen, wird zumindest die Wahrscheinlichkeit für den Kontakt mit anderen Zivilisationen in ein paar Milliarden Jahren wesentlich größer sein als heute.

 

 

 

 

 

[1] Vgl. Leibniz-Institut für Astrophysik Potsdam (AIP): "Leben auf fernen Monden möglich", vom 10.01.2013. Abgerufen am 05.10.2013.

[2a] Erik A. Petigura et al.: "Prevalence of Earth-size planets orbiting Sun-like stars", vom 04.11.2013. Abgerufen am 11.11.2013.

[2b] Vgl. F. FREISTETTER: "Die Milchstraße ist voller erdähnlicher Planeten!", vom 09.11.2013. Abgerufen am 11.11.2013.

[3] Vgl. F. FREISTETTER: "Jupiter: Freund oder Feind?", vom 03.12.2009. Abgerufen am 05.10.2013.

[4] Vgl. F. FREISTETTER: "Kein Leben ohne Mond?", vom 19.05.2008. Abgerufen am 05.10.2013.

[5a] Vgl. F. FREISTETTER: "Der Einfluss des Mondes auf die Erdachse", vom 30.12.2011. Abgerufen am 05.10.2013.

[5b] Vgl. astronews.com: "Leben auch ohne Mond möglich?", vom 10.08.2011. Abgerufen am 05.10.2013.

[6] Vermutlich wurde Feuer bereits früher genutzt, nämlich vor etwa 2 bis 1,5 Millionen Jahren. Bisher gefundene Belege deuten allerdings (noch) auf den Zeitraum vor etwas einer Million Jahre. Das Entzünden von Feuer mit Hilfe von Feuerstein, wurde erst viel später praktiziert. Der erste unumstrittene Beleg dafür wurde auf vor rund 32.000 Jahre datiert.

[7] Das Relikt eines ehemals größeren Verdauungstraktes beim Menschen ist der Blinddarm, der noch als Rudiment vorhanden ist.

[8] Der Begriff basiert auf dem Buch "Rare Earth: Why Complex Life Is Uncommon in the Universe" aus dem Jahr 2000 von PETER WARD, einem Geologen und Paläontologen und DONALD BROWNLEE, einem Astronomen und Astrobiologen.

[9] Vgl. Europäische Südsternwarte (ESO): "Planeten so weit das Auge reicht", vom 11.01.2012. Abgerufen am 05.10.2013.

[10] Für die Berechnung der Abstände wurde ein Duchmesser der inneren Grenze der galaktischen habitablen Zone (GHZ) von 22.820 LJ, ein Durchmesser der äußeren Grenze von 29.340 LJ und eine Höhe der GHZ von 3.000 LJ angenommen, woraus sich ein Volumen der GHZ von 801.302.173.884 LJ3 ergibt. Bei 100.000 ETL-Planeten in der GHZ würden diese im Mittel etwa 200 LJ voneinander entfernt sein
[ (801.302.173.884 : 100.000)1/3 ].

[11] Vgl. CARL SAGAN: "Direct contact among galactic civilizations by relativistic interstellar spaceflight" in Planetary and Space Science, 1963, Vol. 11, S. 485-498.

[12] Um diese Vermutung bestätigen zu können, müsste man wissen, ab wann im Universum genügend schwerere Elemente vorhanden waren, die als Grundlage für die Entstehung von erdähnlichen Planeten und Leben dienen konnten. Die Erforschung von Asteroiden und Kometen, die gerade erst begonnen hat, wird einen wichtigen Beitrag zur Beantwortung dieser Frage leisten.

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